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Der Gerichtsstandort Varel

Das Amtsgericht Varel steht -der altehrwürdigen Schloßkirche benachbart- auf einer vorgeschichtlichen Kult- und Versammlungsstätte, die den Ursprung und den Mittelpunkt der späteren Siedlung Varel bildete und ihr vermutlich den Namen gegeben hat (Farlo =Stierhain). Auf dem Gelände erhob sich das 1817 teilweise abgebrannte und im Jahre 1871 endgültig abgebrochene Schloß.
Das Amtsgericht, danach noch Teil der Exekutive (des Amtes), residierte im Reitstallgebäude an der heutigen Drostenstraße. 1857/1858 wurde das dem Amtsgericht übergeordnete Landgericht Neuenburg aufgelöst und im Zuge der Oldenburgischen Justizreform von 1857 das Obergericht nach Varel verlegt.
Als Obergericht besaß dieses Gericht die örtliche Zuständigkeit für die Amtsgerichte Varel, Rastede, Brake, Ovelgönne, Landwührden, Stollhamm und Jever.
Der vielbeschäftigte und weithin bekannte Oldenburger Hofarchitekt Klingenberg baute diesem Obergericht und dem daneben in Varel weiter existierenden Amtsgericht auf dem früheren Lustgarten des Schlosses ein repräsentatives Domizil im neugotischen Stil, dessen mächtiges Treppenhaus und großer Sitzungssaal im I. Obergeschoss mit den zweigeschossigen Fenstern in der Ost- und Westfassade ihm architektonisch besonders gelungen ist.
Das Gerichtsverfassungsgesetz für das 1871 entstandene Deutsche Reich vom 27.01.1877 bedeutete das Ende des Obergerichts Varel, das 1879 besiegelt war. Seitdem nutzt das Amtsgericht Varel den stolzen Bau am Schloßplatz als erstinstanzliches Gericht im Landgerichtsbezirk Oldenburg,
zuständig für ca.45000 Einwohner der Stadt Varel und der Gemeinde Zetel und Bockhorn, d.h. den Südteil des Landkreises Friesland. Das Amtsgericht verfügt über 4 Richterstellen und einem Personalstand von 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Bild Amtsgericht Varel   Bildrechte: Amtsgericht Varel
Amtsgericht Varel
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